Raum mit Trockenbauwänden und Handwerksmaterialien

Aus eins mach zwei mit Trockenbauwänden

von Robert Heimhuber
11.01.2021

Ein Tipp von n-tv.de: Nicht immer passt die Raumaufteilung bei Haus oder Wohnung. Oder aber die Bedürfnisse ändern sich. Wer beispielsweise ein Zimmer mehr benötigt, kann eine Trockenbauwand einziehen. Das geht auch in Mietwohnungen. Nach Absprache.

Eigentlich wäre genug Platz da, nur braucht man statt einem Zimmer plötzlich zwei. Was tun? Umziehen? 

Nein, einfach die Wohnung umbauen – mit Trockenbauwänden. Das ist unter Umständen sogar in Mietwohnungen erlaubt.

Recht schnell gelingt eine neue Trennwand mit Gipskarton-Bauplatten. “Sie gibt es als graue, einfache Ausbauplatte oder mit grünem Karton ummantelt. Diese ist zusätzlich imprägniert”, erklärt Robert Raschke-Kremer, Kurs-Trainer bei der DIY Academy in Köln.

Gipskarton wird häufig als Rigips bezeichnet, obwohl dies nur ein Markenname ist und keine spezielle Gipsplatte. Eine ökologische Alternative sind Lehmbauplatten. Allerdings seien diese noch ein Nischenprodukt, sagt der Bautechniker.

In Mietwohnungen besser nur mit Erlaubnis
Ob Mieter eine solche Leichtbauwand in ihrer Wohnung errichten können, hängt vom Einzelfall ab. “Generell darf der Mieter wohnen, wie er möchte. Ab wann die bauliche Veränderung jedoch in die Gebäudesubstanz eingreift, beurteilen Gerichte verschieden”, sagt Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund in Berlin.

So entschied das Landgericht Essen, dass das Setzen von Leichtbauwänden zum vertragsgemäßen Gebrauch gehöre und den Mietern erlaubt sei (LG Essen WuM 1987, 257). Anders das Landgericht Berlin: Hier wurde das Errichten einer Trennwand aus Gipskarton als nicht vertragskonform eingestuft (LG Berlin 2016: 63 S 115/16).

“Auf der sicheren Seite ist man, wenn der Vermieter zuvor schriftlich zustimmt”, rät Hartmann. In einer solchen Vereinbarung kann man dann auch festlegen, was bei Vertragsende passiert – ob der Vermieter die Wand übernimmt oder der Mieter sie wieder abbauen muss.

Besteht eine Rückbaupflicht, können Mieter wie folgt vorgehen: “Mit einer Oszillationssäge ein Loch bis in den Hohlraum schneiden. Dichtfugen aufschneiden. Die Platten nach vorne hin abziehen und die Profile abschrauben”, sagt Robert Raschke-Kremer. Und schon ist der zweigeteilte Raum wieder eins.

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