Hochhaus in München

Pandemie kann Weg ins Eigenheim ebnen

von Robert Heimhuber
07.12.2020

Anders als vorher erwartet, lässt die Corona-Pandemie laut n-tv.de die Zinsen nicht steigen, sondern sinken. Auch der Immobilienmarkt bleibt überraschend stabil. Für Kaufinteressenten sind dies gute Nachrichten.

Deutschland stemmt sich mit einem beispiellosen Hilfsprogramm gegen die Folgen der Corona-Krise. Das macht Mut.

Und doch erweist sich die viel beschworene “neue Normalität” bei genauerem Hinsehen als ganz schön verrückt. Vor allem auf den Finanzmärkten. Um das Ausmaß der Absonderlichkeiten zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die bisherigen Auswirkungen der Krise.

Kapitalmarkt

Zu Beginn der Krise stürzten die Börsen weltweit auf ein historisches Tief. Viele argwöhnten, es könne Jahre dauern, bis dieser Schock verwunden sei. Heute, gut zwei Monate später, sind die Kurse fast wieder auf dem Vorkrisen-Niveau angekommen.

Festgeldzinsen

Auch bei den klassischen Geldanlagen sind die Effekte der Krise bislang überschaubar. Zwar haben sich die Zinsen bei einzelnen Banken zwischendurch leicht erhöht. Doch auch dieser Trend dreht sich schon wieder.

Bauzinsen

Sie erreichten zu Corona-Beginn (Anfang März) zunächst einen neuen Tiefststand, danach stiegen sie leicht an. Mit 0,15 Prozentpunkten ist die Erhöhung aber überschaubar, zumal sich auch hier eine Trendumkehr abzeichnet: Dank der fallenden Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe – aktuell liegt sie nur noch knapp über minus 0,5 Prozent – dürften sich auch die Zinsen für Baukredite bald wieder etwas nach unten bewegen.

Alte Gewissheiten gelten nicht mehr
Die Entwicklungen sind deshalb so bemerkenswert, weil sie nahezu allen Erfahrungen aus vorangegangenen Krisen widersprechen. Wenn die Bundesrepublik in einem noch nie dagewesenen Ausmaß neue Schulden macht, sollte die Rendite der Bundesanleihe eigentlich steigen – und mit ihr die Zinsen für Baudarlehen. Warum wir aktuell die gegenteilige Entwicklung sehen, darüber lässt sich nur spekulieren.

Viele, aber nicht alle leiden unter der Krise
Relativ unbeeindruckt von der Krise zeigt sich auch der Immobilienmarkt. Die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen ist unverändert hoch. Diese Entwicklung ist auch für mich überraschend – ich hätte zumindest mit einer leichten Delle und leicht sinkenden Preise gerechnet.

Doch offenbar war die Nachfrage in der Vor-Corona-Zeit so hoch, dass es nicht ins Gewicht fällt, wenn einzelne Kaufinteressenten nun einen Rückzieher machen. Das eine oder andere Objekt mag inzwischen zwar etwas länger auf dem Markt bleiben als noch 2019. Auf die Preise hat sich das bislang jedoch nicht ausgewirkt.

Ich halte es für möglich, dass die Zinssätze noch einmal leicht sinken, könnte mir aber auch den gegenläufigen Trend vorstellen. Solche kleinen Korrekturen sollten Interessenten bei der Kaufentscheidung aber nicht beeinflussen.

Interessenten, die sich einen Überblick über die derzeitigen Zinsen, Kosten und die sich daraus ergebenden Restschulden am Ende der Zinsbindung verschaffen wollen, können die kostenlosen Baugeldvergleiche nutzen, die die FMH täglich aktualisiert. Die dort errechneten Zinsen und Belastungen sind so intensiv recherchiert, dass jeder Nutzer diese ausgewiesenen Zinsen auch bekommen muss – nicht soll. Einzige Voraussetzung dafür ist die Werthaltigkeit des Objektwertes und ein Einkommen, das die errechneten Raten rechtfertigt.

Max Herbst ist Inhaber der FMH-Finanzberatung, die seit 1986 unabhängige Zinsinformationen erstellt.

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